Moinsen,
Hier in Frörup/Oeversee ist soweit alles OK. Ich habe immer noch ein rechtes Matschauge, brauche alle zwei Stunden künstliche Tränen und muss nachts mit einem Uhrglasverband schlafen. Die Hausärztin meint, es könnte noch ein Jahr so weiter gehen, während die Logopädin der Meinung ist, dass es auch so bleiben könnte. Gehör und Gleichgewichtssinn werden so bleiben wie sie sind.
Ansonsten haben wir den Keller (Auroras Zimmer & mein Büro) renoviert und inzwischen auch einige Möbel bekommen. Bis auf das übliche Jacobsen-Chaos sieht es fast normal aus inzwischen. Die neue Firma macht uns allerdings nicht gerade nur Spaß. Aufgrund von Konkurrenz bei eBay können wir unsere Preise nicht so setzen wie geplant, so dass nach Abzug aller Kosten kaum mehr etwas übrig bleibt. Bei Amazon ist das zwar nicht so, aber dort sind eben auch der finanzielle Aufwand und die Provisionen ungleich höher. Auch habe ich noch nicht entschieden ob ich es vorziehe alle paar Wochen Seepocken abzukratzen oder aber Rasen zu mähen. <Grins>
Gloria unterrichtet hier an der Schule eine Chinesisch AG & hat ansonsten ihr Buch fertig, was noch dieses Jahr ganz groß in Taiwan herausgebracht werden wird. Es ist einer der größten Verlage dort, bei dem auch fast alle von Glorias Lieblingsautoren verlegt werden. Es wird als großformatiges Buch mit hunderten von Fotos herausgebracht werden, mit Pressekonferenz und allem Tamtam.
Aurora ist inzwischen in fast allen Fächern Klassenbeste und wird ab August auf die Auguste Viktoria Schule gehen, weil man dort Spanisch als "offizielle" 2. Fremdsprache nehmen kann. Außerdem haben sie dort eine Streicher AG, woran sie teilnehmen möchte, obwohl Geige nicht das Instrument erster Wahl für sie ist. Sie wird irgendwann kurz vor oder nach den Sommerferien nach Berlin ins Fernsehstudio gehen, um dort eine Sendung für "Klein gegen Groß" aufzuzeichnen. Das ist nicht etwa auf unserem Mist gewachsen, sondern die Redakteurin hat den Film über sie gesehen, den Kamerafrau Christine Schmitthenner gedreht hat, um sich damit um einen Job zu bewerben. Ich nahm allen Ernstes an, dass es sich bei der Geschichte um einen Aprilscherz handelte.
Viel Freude – und auch viel Unruhe – verbreiten unsere zwei Katzen. Schnurri ist ein "Kartäuser", tatsächlich ein "blauer" British Kurzhaar Kater. Noch ziemlich jung und eher scheu, aber sehr frech gegenüber Puschel. Diese ist eine schwarze Maine Coone Katze und etwas über zwei Jahre alt. Wenn ich gewusst hätte, wie faszinierend diese Viecher sind, dann hätte ich mich schon viel früher eine angeschafft. Normalerweise kosten Rassekatzen ja richtig Geld, aber das war bei uns nicht so. Schnurri sind sie als Kätzchen nicht losgeworden – und die Leute wollen eben immer nur kleine Kätzchen. Puschel war dagegen in der Zucht, hatte auch schon einmal kleine Kätzchen zur Welt gebracht, aber dann war der einzig übrige Zuchtkater ihr Papa und noch einen Kater wollte die Züchterin nicht haben. Und die Leute wollten keine fast ausgewachsene Riesenkatze. (Noch größere Katzen gibt es nur noch als Raubkatzen. Verhält sich eher wie ein Hund als eine Katze, wurde früher in Nordamerika als Jagdkatze eingesetzt, apportiert gerne und liebt das Schwimmen. Sinkt aufgrund der Fellbüschel zwischen den Zehen nicht im Schnee ein und kann auch bei -30°C überleben.) Wir hatten also in beiden Fällen Glück und mussten nur den Unkostenbeitrag bezahlen. In Atem hielt uns Puschel mit einer Scheinschwangerschaft, wo mich dermaßen viele Leute um Kätzchen gebeten hatten, dass ich es gar nicht glauben konnte.
Wie man sieht wird uns auch an Land das Leben keineswegs langweilig und wir haben uns auch schon prima an die Temperaturen und das Klima hier gewöhnt.
So, jetzt wisst ihr wieder einmal so das meiste über uns. : – )
Viele liebe Grüße von Aurora, Liping & Holger
Bingos-Tonstudio.de - Holger Jacobsen - Quellenweg 2, 24988 Oeversee, Germany