Di., 28.2.2006 -- Aurora Ulani 791 Tage alt -- Tag 99 auf Dharma Bum III
Gestern sind wir besonders früh in die Gänge gekommen & ich bin dann auch bald im Maschinenraum verschwunden. Die Sache wurde richtig interessant, denn keine der beiden Maschinen wollte mehr anspringen. Elektrik.
Ich habe mit der Starthilfebatterie direkt am Anlasser erst die eine und dann die andere Maschine angeworfen & außerdem hat Joey noch seine eigene Starthilfebatterie geholt, damit auch ja nichts schief geht.
Auf Mikes Anraten rief ich den Mechaniker an, um sicherzustellen, daß er auch um 11:30 Uhr auf der Matte steht. Den Lift hatte ich ja nur für 60 Minuten, also bis um 12:30 Uhr gebucht. Der wollte mir dann erzählen, daß wir erst einen Tag später verabredet hätten, hat aber schließlich zugesagt um 11:30 Uhr Zeit zu haben.
Um 10:00 Uhr sind wir hier abgedampft, um 11:15 liefen beiden Maschinen volle Pulle und um 11:30 waren wir vor dem Lift und wurden auch sofort aus dem Wasser gehoben. Aurora war leicht seekrank geworden, was sich allerdings nur durch Müdigkeit & Apathie bemerkbar machte. Wir hatten sie dann im Cockpit im Kinderwagen abgelegt, wo sie dann auch gleich eingeschlafen war. So weit, so gut.
Joey schnackte dann auch gleich mit den Mechanikern, die fast alle alte Bekannte von ihm sind. Trotzdem meinte der Mechaniker, daß er nun erst einmal Mittag machen müsse. Es würde auch nur eine halbe Stunde dauern. Nach einer Stunde, also genau um die Zeit, als mein Boot wieder ins Wasser sollte, fing er dann seine Arbeit an.
Die Soße, die aus dem Getriebe kam, sah tatsächlich mehr wie Milch oder Mayonnaise denn wie Getriebeöl aus. Beim Einbau des neuen Gehäuses gab es dann auch noch Komplikationen, denn er bekam die Bolzen nicht wieder hinein. So verzögerte sich alles noch mehr und der Liftmanager war stinksauer. Nach fast zwei Stunden Arbeit war endlich alles fertig.
Der Liftmanager hat mir fast den doppelten Preis berechnet (US$ 584), und der Mechaniker hat zwei Arbeitsstunden & "Teile" - ich hatte alles selbst mitgebracht - berechnet (US$ 137,80). Wenn ich das Lager, die anderen Teile, die Luftfracht usw. alles zusammenrechne, so komme ich wieder locker über US$ 1.000, wobei dieses ja nun schon der dritte Versuch ist diese Geschichte in den Griff zu bekommen. Von der Zeit her schlagen wir uns jetzt schon seit acht Monaten mit diesem Problem herum.
Nach der Rückfahrt - beide Maschinen sprangen bereitwillig an - ging ich dann mit einem unguten Gefühl im Magen in den Maschinenraum, um das Getriebeöl zu checken. Es war kein Wasser drin! Da kam natürlich echte Freude auf. So ganz 100%ig sicher bin ich mir natürlich noch nicht, daß Problem jetzt endgültig in den Griff bekommen zu haben, aber zumindest sieht es so aus als ob es hinhauen könnte. Wir waren nämlich extra die ganze Zeit mit beiden Motoren unterwegs, was sich auch merkbar auf die Geschwindigkeit auswirkte.
Joey hat rundweg jedwede Bezahlung abgelehnt, aber zumindest durfte ich ihm diverse Biere ausgeben. Den nächsten Job wird er allerdings über Mike und gegen Bezahlung machen, denn an das Leck traue ich mich nicht heran. Ich habe Angst mehr kaputt zu machen als zu reparieren.
Mike, Joey & Bill meinten zu der Geschichte mit dem Mechaniker übrigens: "Willkommen auf den Britischen Jungferninseln!" und "Typisch Tortola!"
Ian kam zurück und wir waren spät abends noch auf GOLDEN SPIRIT, sind aber trotzdem gegen 23:00 Uhr in die Heia gekommen. Unser Dinghy lag die ganze Nacht über längsseits, da wir es aufgrund der Tide nicht wieder am Dock vorbei zum Heck bekamen. Jetzt liegt es gerade bei Mike am Dock, denn nachher sollte ich noch Ian wieder rüber zur Fähre bringen.